Prophetisch, priesterlich, königlich
Schon mehrfach haben Maria-von-Magdala-Gottesdienste in der Region stattgefunden. Dabei geht es um gleiche Rechte und gleiche Würde für Frauen und Männer in der katholischen Kirche. Bisher fanden die Gottesdienste vor der Kirchentür statt, weil diese Gleichwürdigkeit noch aussteht. Am 28. April in Klingnau zogen die Feiernden in die Stadtkirche ein, nahmen sich den Platz am Altar und segneten gemeinsam Speisen und Getränke, die dann miteinander geteilt wurden. Die priesterliche, königliche und prophetische Berufung aller Getauften wurde erfahrbar. Mit Maria von Magdala zu Tisch – unter diesem Leitmotiv geht das Projekt der katholischen Landeskirche Aargau weiter.
Sieben lebenzerstörende Kräfte verwandeln sich in siebenfaches Vermögen. Das war wohl der feierlichste Moment als zu leiser Musik Kerzen angezündet und zu sieben Lebensmitteln auf den Altar gestellt wurden.
Draussen vor der Kirchentür waren die zerstörerischen, «dämonischen» Kräfte benannt und beklagt worden – die Ungleichheit von Frauen und Männern in der Kirche, die Diskriminierung vieler Lebensformen, die hierarchische Struktur, die Missbrauchsfälle, die lebensferne Sprache…
Zu den Klängen von John Lennons Imagine zogen 45 Menschen in die Kirche ein. Mit Maria von Magdala und vielen anderen Frauen und Männern, aus der Bibel und von heute, wurde eine andere Kirche sichtbar und erfahrbar.
Mit Maria von Magdala ging die Gemeinde dann zu Tisch und segnete miteinander Essen und Trinken – Ausdruck der allen gemeinsamen priesterlichen, prophetischen und königlichen Würde. Gläser erklangen beim Anstossen auf eine lebendige und glaubwürdige Kirche. Danke allen Mitwirkenden.